Neue Materialien für den Gebrauch in maritimer Umgebung

Kleb- und Dichtstoffe für Anwendungen an Land und unter Wasser

Entwicklung und dem Einsatz von neuen Materialien für den Transport und die Lagerung von grünem Wasserstoff und dessen Trägermedium. In einem anderen Projekt wird das Fraunhofer IFAM zum Thema »Steigerung der Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Stahlklebungen im Offshore-Bereich« ebenfalls vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Technologien für den Wasserstofftransport

Im Leitprojekt TransHyDE werden Technologien zum Transport von Wasserstoff vorangetrieben. Modellhaft wird der Wasserstofftransport von einer Offshore-Windenergieanlage (OWEA) bis zum Abnehmer auf dem Festland geplant, wobei zwischen der Insel Helgoland und dem Hamburger Hafen ein organisches Trägermaterial (LOHC) für den Transport eingesetzt wird. Neben den beteiligten Unternehmen und der Gemeinde Helgoland wirkt das Fraunhofer IFAM als Forschungspartner mit und befasst sich mit diversen Aufgabenstellungen, wie z. B. mit Untersuchungen, um mit neuartigen Beschichtungen einen Korrosions- und Bewuchsschutz von OWEA umweltfreundlicher zu ermöglichen. Barrierebeschichtungen sollen die Wasserstoffdiffusion reduzieren. Ein Prüfsystem hinsichtlich Wasserstoffversprödung wird aufgebaut. Basierend auf den Herausforderungen zur Beständigkeit gegenüber dem LOHCMedium, Wasserstoff und Druck konnten Kleb- und Dichtstoffe ausgewählt werden.

Zur Prüfung ihrer Beständigkeit laufen Auslagerungen im Medium mit anschließenden Untersuchungen der Haftung. Weiterhin werden Klebkonzepte für eine sichere Umsetzung im Feld erarbeitet. Damit wird ein Grundbaustein zum Kleben und Dichten von Tanks und Peripherie für einen sicheren Prozess geschaffen. Der Zustand der Tanks und des LOHC soll automatisiert überwacht werden. Ein Demonstrator wurde für ein neues LOHC-Tankkonzept errichtet, mit dem der Raumbedarf um 40 Prozent reduziert wird – wesentlich für Standorte wie Helgoland.

Kleben unter Wasser

An maritimen Strukturen wird für eine nachträgliche Montage und für Reparaturarbeiten von Sekundärelementen auch geklebt. Dafür wurde ein neues Verfahren zur Injektion von Klebstoff in verschiedenen Beanspruchungszonen (Spritz-, Wechsel- und Unterwasserzone) entwickelt. Dafür wurden Haltersysteme verschiedener Durchmesser betrachtet. Ein Halter ist mit einer Ein- und einer Auslassbohrung für den Klebstoff ausgelegt. Der Klebstoff wird so lange injiziert, bis er aus dem Auslass austritt. Damit wird die vollständige Füllung der Kavität zwischen den Fügepartnern sichergestellt. Schnelle Handhabungsfestigkeit kann mittels thermischer Schnellhärtung erfolgen.

Forschungsschiff »Joseph von Fraunhofer« – mobil und vernetzt forschen

© Fraunhofer IFAM
Das Forschungsschiff »Joseph von Fraunhofer« des Fraunhofer IFAM besitzt modernste Navigationstechnik und hat eine Reichweite von 300 Seemeilen.

Seit August 2021 hat das Fraunhofer IFAM das Forschungsschiff der Fraunhofer- Gesellschaft, die »Joseph von Fraunhofer« übernommen.

Dadurch ist das Institut in der Lage, unabhängig und ohne lange Vorlaufzeiten Forschungstätigkeiten im Testfeld vor Helgoland und in den küstennahen Gewässern der deutschen Nordsee durchzuführen. Es besitzt modernste Navigationstechnik und hat eine Reichweite von 300 Seemeilen. Durch die hohe Flexibilität des Schiffes ist es möglich, verschiedenste Forschungsarbeiten durchzuführen. An Bord befinden sich ein Werkstattraum, ein Lastkran mit einer Hublast von bis zu 450 kg sowie ein Tenderboot. Durch zwei Antriebsmaschinen sowie die Bug- und Heckstrahlruder ist das Schiff äußerst manövrierfähig. Zudem bietet die breite Plattform am Heck gute Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten für Taucher. Vorteilhaft ist ebenfalls die weitgehende Konstruktion aus GFK-Materialien zur Vermeidung von weichmagnetischen Störungen auf sensible Messsysteme, z. B. in UAS.