Die Experten für Automatisierung und Produktionstechnik des Fraunhofer IFAM in Stade präsentieren auf der JEC WORLD 2025 in Paris vom 4. bis 6. März ihre aktuellen FuE-Ergebnisse zu den Themen:
- Multifunctional Fuselage Demonstrator MFFD
- Vakuum-Saugstrahlen
Effiziente Montage von Thermoplastbauweisen zur Steigerung der Produktions- und Treibstoffeffizienz
Der Multi Functional Fuselage Demonstrator (MFFD) wurde im Januar 2025 mit dem renommierten JEC Innovation Award in der Kategorie „Aerospace – Parts“ ausgezeichnet. Das Projekt, das im Rahmen des europäischen Clean Sky 2-/Clean Aviation-Programms unter maßgeblicher Beteiligung der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelt wurde, zeigt wegweisende Ansätze für die Produktion von Flugzeugrümpfen.
Dank einer automatisierungsgerechten Thermoplastbauweise konnten Effizienz und Nachhaltigkeit deutlich gesteigert werden. Zu den Innovationen zählen Gewichtsreduktionen, CO₂-Einsparungen, nietfreie Fertigungsverfahren sowie die Vorintegration von Struktur- und Systemkomponenten. Diese Technologien ebnen den Weg für die Zukunft der Luftfahrt, von leichteren Flugzeugrümpfen bis hin zu Anwendungen wie Seitenleitwerken und Wasserstofftanks.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur die Luftfahrt revolutionieren, sondern auch auf andere Transportbranchen übertragen werden.
Weitere Informationen:
Pressemitteilung Preisverleihung
Pressemitteilung Projektabschluss
Innovatives Vakuumsaugstrahl-Verfahren für die Reparatur von CFK-Bauteilen
Das Fraunhofer IFAM in Stade hat ein neuartiges, automatisiertes Vakuumsaugstrahl-Verfahren entwickelt, das die Reparatur von carbonfaserverstärkten Kunststoffbauteilen (CFK) revolutioniert. Dieses Verfahren ermöglicht das präzise, emissionsfreie und stufenweise Abtragen von Faser-Matrix-Einzellagen (Schäften), ohne dabei die Fasern zu beschädigen. Zudem werden die Oberflächen durch das Verfahren optimal für die nachfolgende Klebreparatur vorbereitet.
Vorteile des Verfahrens:
- Automatisierung: Der robotergeführte Prozess ersetzt die bisher manuelle und gesundheitlich belastende Schäftung.
- Hohe Präzision: Mit Hilfe eines Vorhersagemodells und Echtzeit-Monitoring können Abtragparameter genau eingestellt und Oberflächen fehlerfrei bearbeitet werden.
- Nachhaltigkeit: Der Prozess erfolgt emissionsfrei, da alle Stäube direkt abgesaugt werden.
- Vielseitigkeit: Das Verfahren ist auch für gekrümmte Oberflächen und große Schäftungsdurchmesser geeignet.
Neben der CFK-Bauteilreparatur eröffnet das Verfahren Potenziale für weitere Anwendungen, wie die Reparatur von glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) oder die Entfernung von Lacken, z. B. in der Windenergie-, Schienenfahrzeug- und Automobilindustrie.
In Zusammenarbeit mit Airbus wird das Verfahren bis Frühjahr 2025 für die industrielle Anwendung bewertet. Dieses kostengünstige und benutzerfreundliche Verfahren markiert einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiger und effizienter Reparaturmethoden in der Leichtbauindustrie.
Weitere Informationen:
Abrasive Vorbehandlung mit Vakuumsaugstrahlen
Weitere Informationen zum Fraunhofer IFAM in Stade:
Webseite des Fraunhofer IFAM in Stade - Automatisierung und Produktionstechnik
Übersicht des Portfolios des Fraunhofer IFAM in Stade (PDF)