Festakt zur Eröffnung der Open Hybrid LabFactory – LeichtbauCampus in Wolfsburg nimmt den Forschungsbetrieb auf

Bremen, /

Leichtere Werkstoffe und neue Produktionstechniken helfen dabei, dass Autos in großen Stückzahlen umweltfreundlicher hergestellt werden können. Entsprechende Schlüsseltechnologien für den Fahrzeugbau der Zukunft entwickelt der Forschungscampus Open Hybrid LabFactory in Wolfsburg. Er wurde am 22. September 2016, feierlich eingeweiht.

© TU Braunschweig/www.fotodesign-bierwagen.de
v.l.n.r.. Dr. Armin Plath, Leiter Leichtbaucampus Volkswagen Konzernforschung, Hiltrud Jeworrek, Bürgermeisterin der Stadt Wolfsburg, Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender Volkswagen AG, Prof. Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig, Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, Thomas Schmall, Komponentenvorstand Marke Volkswagen, Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Prof. Dr. Klaus Dilger, Vorstandsvorsitzender Open Hybrid LabFactory e.V

Die Forschung in der Open Hybrid LabFactory wird im Rahmen des Forschungscampus-Programms des Bundes mit bis zu 30 Millionen Euro gefördert. In dem Wettbewerb war das LeichtbauCampus-Konsortium unter Federführung des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) der Technischen Universität Braunschweig mit dem Engagement von Industriepartnern wie der Volkswagen AG als eines von neun geförderten Campi erfolgreich. Insgesamt werden über 90 Millionen Euro für Ausstattung und erste Forschungsprojekte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Land Niedersachsen, der Stadt Wolfsburg und Industriepartnern bereitgestellt. 60 Millionen davon wurden in die Gebäudeerstellung, die Anlagentechnik und die Ersteinrichtung investiert. In den kommenden 15 Jahren sollen Forschungsprojekte mit einem Volumen von über 200 Millionen Euro in der Open Hybrid LabFactory durchgeführt werden.

Im LeichtbauCampus wird die gesamte Wertschöpfungskette für hybride Bauteile abgebildet, von der Konzeption über die Herstellung von Verstärkungstextilien und den hybriden Fertigungsprozessen bis hin zum Recycling. Ziel ist es die Grundlage für die Produktion von besonders leichten und somit energie- und ressourceneffizienten Fahrzeugkarosserien und Antriebssystemen in hohen Stückzahlen zu schaffen. Forscher entwickeln dazu die so genannte Hybridbauweise weiter. Dabei werden Werkstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie Metall, Kunststoff und textile Strukturen, zu möglichst leichten Bauteilen zusammengefügt. Dabei bieten sie dieselbe hohe Sicherheit und Leistung wie konventionelle Autos.

Um dies zu ermöglichen, arbeiten in der Forschungsfabrik Expertinnen und Experten aus Universitäten, Forschungseinrichtungen und Industrie auf Augenhöhe unter einem Dach zusammen. Unter der Federführung des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig kooperieren dort Volkswagen, BASF, DowAksa, Engel, IAV, Magna, Siempelkamp, ThyssenKrupp, ZwickRoell, Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, der TU Clausthal und der Universität Hannover sowie eine Vielzahl weiterer Unternehmen. International agierende Technologieführer bringen damit ihre Kompetenzen in den akademischen Forschungsprozess ein und umgekehrt. Auch Studierende und Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler profitieren von den vielfältigen Perspektiven und den Erfahrungen der Partner. Das neue Kompetenz- und Forschungszentrum für wirtschaftlichen Leichtbau und innovative Werkstoff- und Fertigungstechnologien ist in Wolfsburg, unweit des Stammwerks der Volkswagen AG, in direkter Nähe zum MobileLifeCampus entstanden.

 

Stimmen zur Einweihung

  • Prof. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung:
    „Die Forschungsfabrik ist das weit über Wolfsburg hinaus beachtete Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Hier wird das Auto der Zukunft entwickelt: leicht, umweltschonend und sicher. Möglich wird dies durch die guten Bedingungen auf einem Forschungscampus. So können Forschungsergebnisse schneller in neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umgesetzt werden.“
  • Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen:
    „Mit der Open Hybrid LabFactory holen wir die Flugzeugtechnologie des Leichtbaus auf die Straße. Leichter und dennoch sicher – das sind wichtige Parameter auf dem Weg zu einer nachhaltigen Automobilindustrie. Wolfsburg wird immer mehr zum Zentrum moderner und umweltfreundlicher Technologien und das ist gut so.“
  • Hiltrud Jeworrek, Bürgermeisterin der Stadt Wolfsburg:
    „Die Erforschung zukunftsfähiger Technologien sichert mittel- und langfristig eine positive Entwicklung sowie die Konkurrenzfähigkeit. Auch vor diesem Hintergrund bin ich in Hinsicht auf die Wahl des Standortes äußerst zufrieden. Insbesondere die Symbiose aus Automobilwirtschaft und wissenschaftlicher Forschung ist für Wolfsburg und die Region ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“
  • Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG:
    „Die Eröffnung der Open Hybrid LabFactory ist für uns ein Beitrag zur Zukunftssicherung für die Volkswagen Gruppe und den Automobilstandort Deutschland. Dieser Campus soll Maßstäbe setzen bei der Entwicklung von emissionsärmeren, sicheren und gleichzeitig kostengünstigeren Fahrzeugen. Er soll wegweisend sein für die Forschung auf dem Gebiet des automobilen Leichtbaus.“
  • Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig:
    „Die Technische Universität Braunschweig mit ihrem Niedersächsischen Forschungszentrum Fahrzeugtechnik war zusammen mit der Volkswagen AG im Forschungscampus-Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung erfolgreich. Der LeichtbauCampus bündelt die Stärken unserer Universität und die unserer Partner, und macht Spitzenforschung zu wichtigen Zukunftstechnologien möglich“
  • Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft:
    „Für die Open Hybrid LabFactory startet Fraunhofer ein neues Projektzentrum in Wolfsburg. Drei Fraunhofer-Institute – für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und für Holzforschung Wilhelm-Klauditz-Institut WKI – bündeln dort ihre Kompetenzen bei Leichtbau und Elektromobilität: textile Fertigungstechnologien, Multimateriallösungen sowie Know-how rund um E-Fahrzeugkomponenten. Dazu wird im Projektzentrum die gesamte Wertschöpfungskette bis zum Recycling abgebildet. Die Automobilindustrie und der Forschungsstandort Niedersachsen profitieren von maßgeschneiderten, nachhaltigen Leichtbaulösungen.“
  • Dr. Udo-Willi Kögler, Vorstandssprecher des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik:
    „Ich freue mich, dass es dem NFF mit der erfolgreichen Umsetzung der Open Hybrid LabFactory gelungen ist, eine weitere Brücke zwischen der TU Braunschweig und der Volkswagen AG und damit auch zwischen Braunschweig und Wolfsburg zu bauen. Mit dem Start der Open Hybrid Lab Factory erwarten wir innovative Forschungslösungen, die weltweit nachgefragt werden und dem Standort und der Region große Erfolge bringen werden.“
  • Prof. Werner Neubauer, Beiratsvorsitzender des Open Hybrid LabFactory e.V.:
    „Als gebürtiger Wolfsburger habe ich miterlebt wie sich Wolfsburg von einer Arbeiterstadt zur heutigen Angestelltenstadt entwickelt hat. Mit der Open Hybrid LabFactory macht die Stadt nun den nächsten Schritt in die Wissenschaft.“
  • Thomas Krause, Vorstand der Wolfsburg AG:
    „Innovative Technik und geballtes Wissen unterschiedlicher Disziplinen aus Forschung und Anwendung, das vereint die Open Hybrid LabFactory für eines der aktuell größten Forschungsvorhaben in Wolfsburg. Mit diesem Leuchtturm erfährt der Wissenschaftsstandort eine zentrale Positionierung. Als Bauherr haben wir dieses anspruchsvolle Bauprojekt wie geplant in nur 17 Monaten umgesetzt.“
  • Prof. Klaus Dilger, Vorstandsvorsitzender des Open Hybrid LabFactory e.V.:
    „Die Kooperation mit unseren Partnern aus der Industrie in einer gemeinsamen Einrichtung im ‘Public Private Partnership‘ eröffnet uns neue Horizonte sowohl in der Forschung als auch in der Lehre.“
  • Dr. Armin Plath, Leiter LeichtbauCampus, Volkswagen Konzernforschung:
    „In der Open Hybrid LabFactory bündeln wir die Kompetenzen für die Leichtbauforschung an einem Ort. Daraus ergibt sich ein neues Zusammenarbeitsmodell auch für den Volkswagenkonzern, in dem die Konzernforschung, die Entwicklung und die Produktion mit der Wissenschaft unter einem Dach in Projektteams zusammenarbeiten.“

 

Weitere Informationen unter:

http://open-hybrid-labfactory.de/ und www.hybridleichtbau.fraunhofer.de

Letzte Änderung: