Das Fraunhofer IFAM in Wolfsburg

Das Fraunhofer-Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM in Wolfsburg: Ressourceneffizienter Leichtbau, flexible Produktion und Future Interior im Fahrzeugbau

Die Fahrzeugindustrie steht vor massiven Herausforderungen. Ob Autos, Schiffe, Flugzeuge oder Züge. Umwelt- und klimaverträgliche Mobilität braucht effizientere Fahrzeug- und Produktionstechnologien sowie ganzheitliche Mobilitätskonzepte. Die Lösungsansätze sind vielfältig: alternative Antriebe, automatisierte Prozesse, Digitalisierung und Vernetzung, autonomes Fahren.

Eine weitere Lösung besteht darin, das Gewicht der Fahrzeuge zu reduzieren und Multimateriallösungen aus nachwachsenden und nachhaltigen Rohstoffen zu verwenden. Der intelligente Einsatz von Multimateriallösungen und modularem Smart-Interieur bietet ein enormes Potenzial für Weiterentwicklungen und den umfassenden Einsatz in Fahrzeugen. Der Fortschritt bei digital vernetzten Fertigungsprozessen für Hybridbauteile ermöglicht zeitgleich, den Einsatz dieser neuen Leichtbauwerkstoffe zu beschleunigen.

Das Fraunhofer-Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM ist spezialisiert auf biobasierte, multifunktionale Leichtbaustrukturen für Automobilindustrie, Luftfahrt, Schifffahrt und Schienenverkehr. Unter Berücksichtigung neuer Antriebsarten wie Elektro- oder Wasserstoffantrieb sowie dem steigenden Kundenbedürfnis nach Individualisierung konzentriert sich das Zentrum auf drei Forschungsfelder, die im Rahmen eines ressourceneffizienten, smarten Leichtbaus,  vernetzten Fertigungsverfahren und Funktionsintegration vorangetrieben werden:

  • Flexible Produktion
  • Batteriemodulbau
  • Future Interior

Mit seiner Forschungsexpertise und Innovationsfreude unterstützt das Fraunhofer-Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM die Hersteller und Zulieferer der jeweiligen Branchen dabei, zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Vom Rohstoff über neue Formen der Flexibilität von Fertigungsprozessen und Prozessketten bis zur Wiederverwertung von Komponenten und Materialien.

Netzwerk aus Industrie und Forschung

Vier Fraunhofer-Institute arbeiten anwendungsorientiert im Rahmen des Fraunhofer-Zentrum Circular Economy für Mobilität CCEM auf einem gemeinsamen Campus:

Das gemeinsame Ziel ist die Entwicklung großserientauglicher Werkstoff-, Fertigungs- und Produktionstechnologien für die wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Herstellung hybrider Leichtbaukomponenten aus Metallen, Kunststoffen und textilen Strukturen.

Zur Erforschung und Entwicklung von hybriden Bauteilen der Zukunft stellen der Open Hybrid LabFactory e. V. (OHLF), die TU Braunschweig und die Fraunhofer Gesellschaft eine gemeinsame Plattform für Industriepartner und die beteiligten öffentlichen Institutionen: Dieser sogenannte LeichtbauCampus »OHLF« gilt in Deutschland als einer der führenden Adressen. Im Rahmen eines neuartigen Kooperationsmodells – mit Wissenschaft und Industrie auf Augenhöhe – ist hier eine einmalige Infrastruktur entstanden, mit der Ideen zu Innovationen werden. Neue Technologien und Verfahren können mit dem Spirit heutiger FutureLabs und im Zusammenspiel von Experten und Entwicklern auf Marktfähigkeit und ihre ökonomische Nachhaltigkeit praktisch erprobt und angewendet werden.

Für die Umsetzung dieses Konzepts hat sich daher unter dem Dach des Open Hybrid LabFactory e. V. (OHLF) ein Konsortium aus ausgewiesenen wissenschaftlichen Partnern, marktführenden Industrieunternehmen und hochinnovativen kleinen und mittleren Unternehmen zusammengefunden. Diese öffentlich-private Partnerschaft wurde im Jahr 2012 unter der Federführung des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik (NFF) der TU Braunschweig initiiert und wird im Rahmen der Initiative »Forschungscampus« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Zudem wird auch eng mit dem Fraunhofer-Projektzentrum für Energiespeicher und Systeme ZESS in Braunschweig zusammengearbeitet. Gemeinsam erarbeiten die Fraunhofer-Projektzentren intelligente Lösungen für die Fahrzeugintegration der Batterie der nächsten Generation. Dazu gehören deren Produktion sowie die Entwicklung entsprechender Komponenten, die sich aus dem Einsatz alternativer Antriebe ableiten.