Mehr Platz für zukunftsfähige Forschung: Erweiterungsbau des Fraunhofer IFAM eingeweiht

Bremen, /

© Fraunhofer IFAM
Senatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt sowie die Institutsleiter Prof. Dr. Bernd Mayer und Prof. Dr.-Ing. Matthias Busse bei der symbolischen Schlüsselübergabe zum Fraunhofer IFAM-Neubau (v.l.n.r).
© Fraunhofer IFAM/Peter Sondermann
Neubau des Fraunhofer IFAM mit verbindender Brücke zum Hauptgebäude in der Wiener Straße.

Mit einem Festkolloquium wurde der Erweiterungsbau des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM nach knapp zweijähriger Bauzeit am 24. Juni eingeweiht. Auf rund 6200 Quadratmetern sind modernste Labore und Büroräume für über 60 Wissenschaftler entstanden. Mit Blick auf die Stärkung des Bremer Wissenschaftsschwerpunkts »Materialwissenschaften« wurde das Gebäude zu gleichen Teilen vom Land Bremen und vom Bund finanziert. Dieser bereits dritte Bauabschnitt des Instituts ermöglicht es, vorhandene Forschungsschwerpunkte weiter zu stärken und gleichzeitig zukunftweisende neue Themen wie Faserverbund-Bauweisen, Energie, multifunktionale Beschichtungssysteme und Elektromobilität konsequent auszubauen.

Mehr Platz zum Forschen und Entwickeln – das haben sich die IFAM-Wissenschaftler gewünscht. Nun ist es soweit und die ersten Geräte und Maschinen konnten in dem Gebäude an der Wiener Straße im Bremer Technologiepark aufgebaut werden. Im Labor »Additive Fertigung« werden alle 3D-Drucksysteme des Instituts installiert. Neben dem Selektiven Laserschmelzen wird dort auch ein binderbasiertes Druckverfahren eine neue Heimat finden, das beispielsweise die Herstellung gradierter, 3D-gedruckter Metallbauteile ermöglicht. Fertigungstechnische Aspekte stehen daneben auch bei der Oberflächentechnik im Vordergrund, etwa bei der kontinuierlichen Beschichtung von Kunststofffolien durch Plasmaprozesse.

In einem anderen Raum wird an materialwissenschaftlichen Lösungen für zukünftige Batterien gearbeitet. Dabei steht insbesondere die Entwicklung von Feststoffbatterien ohne flüssige Elektrolyte im Fokus. Besonders wichtig ist die Erweiterung der technischen Nutzfläche für das Thema Faserverbundwerkstoffe und somit für den Leichtbau. Die großzügigen Räume ermöglichen, Anlagen in ganz neuen Dimensionen zu realisieren und somit in neuartigen Konzepten für Materialien und Fertigungsprozesse zu denken – insbesondere für die Luftfahrt-, Automobil- und Windkraftindustrie. Für die Weiterentwicklung der Elektromobilität forscht die Abteilung »Elektrische Antriebe«, die sich mit der Steigerung des Wirkungsgrads, der kompakten Bauweise und den zugehörigen Fertigungstechnologien für elektrische Antriebe beschäftigt. Im neuen Technikum wird an der Entwicklung prototypischer Antriebssysteme und deren Integration in Hybrid- und Elektrofahrzeugen gearbeitet. Ein Lernlabor bietet gleichzeitig eine praxisnahe Weiterbildung und fördert den Technologietransfer neuester Forschungsergebnisse.

Neubau mit offenen Forschungs- und Arbeitswelten

Architektur und Gebäudetechnik des Neubaus wurden von »ATP architekten ingenieure« nach modernen ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien integral geplant. Leitlinien des Entwurfs waren die Integration in die Strukturen des Universitätscampus, Nachhaltigkeit, Flexibilität und Arbeitswelten. Die innenräumliche Konzeption verbindet große Laborflächen mit klar strukturierten Bü­robereichen und zahlreichen Kommunikationsarealen. Atriumartige gläserne Einschnitte prägen den Charakter des modernen Klinkerbaus. Sie verschaffen den Labor- und Lagerflächen im Erdgeschoss eine natürliche Belichtung und Belüftung. Ein einladender, transparenter Eingangsbereich, ein Foyer als verbindendes Element des Gebäudes und Schaufenster zu den Forschungsbereichen sind Zeichen einer Verzahnung mit der Öffentlichkeit. Eine gläserne Überbrückung der Wiener Straße verbindet das bestehende Institutsgebäude nahtlos mit dem neuen Forscherhaus und sorgt für die gewünschten kurzen Wege – ein Merkmal, das den gesamten Technologiestandort in Bremen auszeichnet.

 

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