Unsere Lösungen für die Energietechnik – Ein Interview mit Thomas Weißgärber

Werkstoffinnovationen für eine erfolgreiche Energiewende

Die Energiewende stellt uns vor eine Vielzahl an Herausforderungen. Wo sehen Sie für das Fraunhofer IFAM die größten Potenziale, mit seinem Know-how einen entscheidenden Beitrag zu leisten?

Für die Umsetzung der anspruchsvollen Ziele der Energiewende sind Innovationen in der Werkstoff- und Fertigungstechnik ein Schlüsselelement. Das Fraunhofer IFAM setzt seine Kompetenzen z. B. für Lösungen zur Wasserstoffherstellung und -speicherung, aber auch in der Batterietechnik ein. Fragen der Abwärmenutzung werden u. a. mit innovativen Werkstoffansätzen zur Wärmespeicherung beantwortet. Mit unseren Entwicklungen zu weichmagnetischen Legierungen und entsprechenden neuen Fertigungstechnologien eröffnen sich Potenziale für die effiziente Nutzung und Umwandlung von Energie z. B. in der Antriebstechnik.

Welche Entwicklungen des Fraunhofer IFAM halten Sie für besonders zukunftsweisend?

Das Portfolio an Entwicklungen, die hier erwähnt werden müssten, ist breit. Aber um ein Thema herauszugreifen, sei die Elektrolysetechnologie für die Wasserstoffherstellung und CO2-Konversion erwähnt. So wurden unsere Arbeiten zu speziellen Stromverteilern für die PEM-Elektrolyse mit dem Otto von Guericke-Preis gewürdigt.

Mit welchen Visionen und Projekten wird das Institut die Energiewende künftig weiter vorantreiben?

Die Themen rund um die Erzeugung, Speicherung und Nutzung von grünem Wasserstoff werden wir weiter intensivieren und ausbauen. Die ressourcen- und kosteneffiziente Fertigung von Bauteilen und Komponenten für die Energietechnik ist mir genauso wie der Technologietransfer in die Industrie ein besonderes Anliegen. Aktuell beschäftigen wir uns mit Fragestellungen zur nachhaltigen Ressourcennutzung im Weltraum. Diese Technologien für eine terrestrische Nutzung, z. B. zur Herstellung von Metallen, zugänglich zu machen, ist eine sehr langfristige Zielstellung. Das Schöne ist: Pulvermetallurgische Werkstoffe und Fertigungsmöglichkeiten werden immer Potenziale für die Energiewende bieten, und die wollen wir nutzen.