

Dichtmassen sind unverzichtbar im Flugzeugbau und anderen Bereichen des Transportsektors. Sie schützen vor Korrosion, dienen als Verbindungstechnik und tragen zur Verbesserung aerodynamischer Eigenschaften bei. Die zuverlässige Aushärtung der Dichtmassen ist entscheidend für die Qualität und Sicherheit der fertigen Bauteile. Bislang wird diese jedoch ausschließlich mit genormten Laborverfahren stichprobenartig geprüft – eine direkte, prozessbegleitende Qualitätskontrolle gibt es nicht.
Im Rahmen des Lufo-Projekts »Piranha« wurde nun ein bestehendes Ultraschallsystem speziell für die Aushärteüberwachung von Dichtmassen weiterentwickelt. Mit dem neuen Verfahren lässt sich der Aushärteprozess erstmals in Echtzeit direkt nach der Applikation verfolgen. Dazu wird die Dichtmasse in eine Messform appliziert, in der Ultraschallwellen durch das Material geleitet werden. Veränderungen der Materialeigenschaften während der Aushärtung lassen sich so präzise messen und mit realen Bauteilbedingungen vergleichen.
Erste Messungen mit zwei in der Luftfahrt eingesetzten Dichtmassen zeigen deutliche Aushärteverläufe und bestätigen die hohe Reproduzierbarkeit des Verfahrens. Abweichungen vom erwarteten Verlauf können frühzeitig erkannt werden – ein wichtiger Vorteil, um fehlerhafte Aushärtungen direkt im Prozess zu identifizieren.
Das weiterentwickelte Ultraschallsystem stellt damit eine neuartige Möglichkeit der prozessbegleitenden Qualitätssicherung dar. Es wird derzeit von der Firma Ultratest zu einem kommerziell verfügbaren Produkt für die Luftfahrtindustrie und deren Zulieferer umgesetzt.
Weiterführende Informationen dazu finden Sie im Artikel »Aushärtung von Dichtmassen prozessbegleitend absichern«. Der Beitrag ist erschienen in adhäsion KLEBEN+ DICHTEN 69 (2025) Heft 6, S. 44-46